Die Vielfalt unserer Kulturpflanzen ist in den letzten Jahrhunderten stark zurückgegangen. Moderne Landwirtschaft setzt oft auf wenige, ertragreiche Sorten, während alte, traditionelle Varianten in Vergessenheit geraten. Botanikerinnen und Botaniker arbeiten daher daran, historische Sorten zu erhalten und wieder zugänglich zu machen.
Werbung
Bedeutung alter Sorten
Alte Pflanzensorten wie regionale Apfel-, Tomaten- oder Getreidesorten zeichnen sich durch einzigartige Eigenschaften aus. Sie sind oft widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen, Krankheiten und wechselnden klimatischen Bedingungen. Zudem tragen sie zur Erhaltung genetischer Vielfalt bei, die langfristig für Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft wichtig ist.
Samenbanken und Genbanken
Ein zentraler Bestandteil der Restaurierung alter Sorten sind Samen- und Genbanken. Dort werden Samen unter optimalen Bedingungen gelagert, um ihre Keimfähigkeit über Jahrzehnte hinweg zu erhalten. In Deutschland spielen Einrichtungen wie das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben eine wichtige Rolle. Hier werden nicht nur Samen gesammelt, sondern auch Forschungsprojekte zur Reproduktion alter Sorten durchgeführt (ipk-gatersleben.de).
Restaurierungsprojekte in Gärten
Neben der Lagerung im Labor setzen Botaniker auf praktische Restaurierung in historischen Gärten, Schaugärten oder Versuchsfeldern. Alte Apfelsorten wie der „Rote Sternrenette“ oder traditionelle Gemüsesorten werden gezielt angebaut, gepflegt und nachgezüchtet. Dies ermöglicht die Beobachtung von Wachstumsbedingungen, Ertrag und Krankheitsresistenz in realen Umgebungen.