Städtische Umgebungen stellen für Pflanzen besondere Herausforderungen dar. Hohe Schadstoffkonzentrationen, Stickstoff- und Schwefeldioxid-Emissionen sowie Feinstaubbelastung beeinträchtigen das Wachstum und die Gesundheit vieler Arten. Dennoch haben viele Pflanzen Strategien entwickelt, um in der Stadt zu überleben und sogar zu gedeihen.
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Mechanische Schutzstrategien
Einige Pflanzenarten schützen sich mechanisch vor Schadstoffen. Dicke Blätter, eine wachsartige Cuticula oder feine Härchen auf der Blattoberfläche reduzieren die Aufnahme von Schadstoffen aus der Luft. Beispiele hierfür sind die Ginkgo-Bäume (Ginkgo biloba) und bestimmte Eukalyptus-Arten, die in städtischen Parks und Alleen häufig gepflanzt werden.
Biochemische Anpassungen
Viele Pflanzen reagieren biochemisch auf Luftschadstoffe. Sie bilden Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe, die Schadstoffe neutralisieren oder abbauen. Zum Beispiel können städtische Buchen oder Linden bestimmte Oxidantien abbauen und so ihre Zellen vor Schäden schützen. Diese biochemischen Anpassungen sind entscheidend, um die Photosynthese und das Wachstum aufrechtzuerhalten.
Anpassung der Blattstruktur
Die Blattoberfläche spielt eine zentrale Rolle bei der Schadstoffaufnahme. Einige Pflanzen entwickeln kleinere, dickere Blätter oder eine veränderte Stomata-Anordnung (Spaltöffnungen), um den Gasaustausch zu regulieren. Dadurch wird die Aufnahme von Schadstoffen reduziert, während gleichzeitig die Versorgung mit CO₂ und Wasser erhalten bleibt.