Die Startseite Pflanzenwelt Wie sich Eichenwälder nach Dürrejahren erholen

Wie sich Eichenwälder nach Dürrejahren erholen

von Goddard Reichow

Werbung

Eichenwälder gehören zu den prägenden Landschaftsbildern Mitteleuropas. Ihre tief verwurzelten Bäume gelten als robust und langlebig. Doch die vergangenen Dürrejahre haben gezeigt, dass selbst diese widerstandsfähigen Ökosysteme an ihre Grenzen kommen können. In mehreren Regionen wurden großflächig abgestorbene Eichenbestände dokumentiert – ein deutliches Zeichen, wie stark die klimatischen Veränderungen die Wälder unter Druck setzen.

Werbung

Besonders die Sommer in den Jahren 2018 bis 2022 waren ungewöhnlich heiß und trocken. Die Böden trockneten bis in tiefere Schichten aus, was die Wasserreserven stark reduzierte. Alte Eichen mit tief reichenden Wurzeln überstanden diese Zeit oft besser, während jüngere Bäume und begleitende Vegetation stark litten. Die Baumkronen lichteten sich, und Schädlinge wie der Eichenprozessionsspinner fanden ideale Bedingungen zur Ausbreitung.

Trotz dieser Verluste zeigen sich inzwischen erste positive Signale. Forstwissenschaftler beobachten, dass Eichen über erstaunliche Regenerationsmechanismen verfügen. Viele Bäume, die zunächst abgestorben wirkten, treiben erneut aus. Ihre Fähigkeit, aus schlafenden Knospen an Stamm und Ästen neue Triebe zu bilden, ist ein entscheidender Vorteil. So entsteht oft ein frischer Kronenaufbau, der dem Wald neues Leben einhaucht.

Eine zentrale Rolle bei der Erholung spielt auch der Waldboden. In Eichenwäldern bildet das herabfallende Laub eine dicke Humusschicht, die Wasser speichern und langsam wieder an die Wurzeln abgeben kann. Mikrobielle Prozesse im Boden fördern zudem die Nährstoffverfügbarkeit, was die Vitalität der Bäume unterstützt. Gerade in Jahren mit durchschnittlicher Niederschlagsmenge können diese natürlichen Puffersysteme ihre Wirkung besonders gut entfalten.

Sie können auch mögen