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Wie sich Eichenwälder nach Dürrejahren erholen

von Goddard Reichow

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Auch die natürliche Verjüngung trägt zur Stabilisierung der Bestände bei. Nach Dürreperioden keimen viele Eicheln, sobald ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Junge Eichen, die unter den Restbeständen heranwachsen, sind an die veränderten Bedingungen oft besser angepasst. So entsteht über die Jahre ein widerstandsfähigerer Mischwald, der Hitzeperioden besser standhalten kann.

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Gleichzeitig greifen viele Forstbetriebe zu gezielten Maßnahmen. In einigen Regionen werden Eichen mit trockenheitstoleranten Begleitbaumarten wie Hainbuche, Kiefer oder Edelkastanie kombiniert. Diese Durchmischung verbessert nicht nur das Mikroklima, sondern reduziert auch das Risiko von Schädlingsbefall und flächigen Ausfällen. Besonders wichtig ist dabei, standortgerechte Arten zu wählen, die langfristig ein stabiles Ökosystem bilden.

Auch der Umgang mit abgestorbenem Holz spielt eine entscheidende Rolle. Anstatt gerodet zu werden, bleiben viele Stämme bewusst im Wald stehen oder liegen. Sie dienen als Lebensraum für Insekten, Pilze und Vögel und verbessern langfristig die Bodenstruktur. Diese ökologische Vielfalt unterstützt wiederum die Regeneration des Waldes.

Langfristig zeigen Studien, dass Eichenwälder, die sich selbst regenerieren dürfen und aktiv gepflegt werden, erstaunlich widerstandsfähig sein können. Sie reagieren nicht nur auf kurzfristige Wetterereignisse, sondern passen sich langsam an neue Klimabedingungen an. Entscheidend ist dabei das Gleichgewicht zwischen natürlicher Dynamik und behutsamer Unterstützung durch den Menschen.

Die Erholung der Eichenwälder ist kein schneller Prozess. Doch die aktuellen Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung. Sie zeigen, dass selbst nach extremen Dürrejahren ein stabiles und vielfältiges Waldökosystem entstehen kann – wenn man ihm Zeit lässt und es versteht, natürliche Prozesse zu fördern, anstatt sie zu ersetzen.

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