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Neue Aufforstungen bringen die Artenvielfalt zurück

von Goddard Reichow

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Ein weiterer Aspekt: Aufforstung bedeutet nicht zwangsläufig, die Natur streng zu kontrollieren. Häufig werden junge Bäume nur punktuell gesetzt, während ein Teil der Fläche der natürlichen Sukzession überlassen wird. So entstehen Übergangszonen mit Sträuchern, Wildkräutern und Pionierbäumen, die Lebensraum für zahlreiche Tierarten bieten. Diese halboffenen Strukturen sind ökologisch besonders wertvoll.

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Auch auf wirtschaftlicher Ebene gewinnen artenreiche Wälder an Bedeutung. Sie bieten nicht nur Rohstoffe, sondern schützen Böden vor Erosion, speichern Wasser und binden langfristig CO₂. Damit leisten Aufforstungsprojekte einen doppelten Beitrag: Sie fördern die Artenvielfalt und helfen gleichzeitig, Klimafolgen abzufedern.

Natürlich sind Aufforstungen kein Allheilmittel. Experten betonen, dass die Pflege in den ersten Jahren entscheidend ist. Junge Bäume müssen vor Verbiss durch Wildtiere geschützt und bei anhaltender Trockenheit eventuell bewässert werden. Außerdem sollten Pflanzungen so gestaltet sein, dass sie langfristig ohne intensive Eingriffe bestehen können.

Trotz dieser Herausforderungen zeigen viele Projekte bereits sichtbare Erfolge. Innerhalb weniger Jahre verwandeln sich kahle Flächen in lebendige, strukturreiche Waldlandschaften. Die Rückkehr von Vögeln, Insekten und Pflanzenarten ist dabei nicht nur ein ökologischer Gewinn, sondern auch ein Symbol dafür, dass Erholung möglich ist, wenn Mensch und Natur zusammenarbeiten.

Neue Aufforstungen sind somit mehr als ein Instrument des Klimaschutzes — sie sind ein Baustein für die Wiederherstellung funktionierender Ökosysteme. Und sie zeigen: Wenn wir Wälder nicht nur pflanzen, sondern auch verstehen, können sie sich erstaunlich schnell regenerieren.

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